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Rückblick der Fachschaft Religionslehre 2021/22

Corona ist auch eine Schutzheilige. Rückblick der Fachschaften Religionslehre 2021/22

 

"Müder Wanderer stehe still, mach bei St. Corona Rast. Dich im Gebet ihr fromm empfiehl, wenn du manch Kummer und Sorgen hast", ist auf der Außenwand der kleinen Kapelle im Wald im oberbayerischen Arget zu lesen, die der Heiligen Corona gewidmet ist. Dass Corona nicht nur der Name einer Infektion und Pandemie ist, sondern auch der einer frühchristlichen Märtyrerin, die als Beschützerin vor Wetterschlag und Hagel angerufen wird und als Patronin des Geldes gilt, weiß heute kaum jemand und wurde von der Coronapandemie fast komplett verdrängt.

Wie so vieles andere. Auch im Schulalltag war dies in den letzten zwei Jahren sehr zu spüren. Umso dankbarer waren wir, dass heuer einiges wieder möglich war. So konnten wir dieses Schuljahr mit zwei Gottesdiensten beginnen: einem, in dem unseren Fünftklässlern Schlüsselbänder mit der Aufschrift „Willkommen am SGM“ überreicht wurden, und einem für die Schüler und Schülerinnen ab Klasse 8.

Im November war es auch noch möglich, mit der ganzen neunten Jahrgangsstufe mit zwei Bussen nach Augsburg zu fahren. Dort haben wir in vier Gruppen im Wechsel eine Führung durch die Synagoge und auf dem Friedhof erhalten. Neben der beeindruckenden Synagoge und den vielen Informationen über das Judentum und das jüdische Leben in Augsburg war besonderes auch das lang vermisste und schon ungewohnte Gemeinschaftserlebnis ein Highlight dieser Fahrt.

Erste Einschränkungen, die noch dem Pandemiegeschehen geschuldet waren, bemerkten wir bei den Weihnachtsgottesdiensten. Um Kontakte gering zu halten, feierten wir diesen – nach Jahrgangsstufen getrennt - gleich fünfmal. Das Motto des Gottesdienstes war „Wünsch Dir was“. Im Vorfeld haben wir Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, ihre Wünsche zu formulieren:

Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird und die Sorgen und Probleme der Welt verschwinden. Ich wünsche mir bessere Zeiten, in denen die Gesellschaft wieder eins wird und nicht gespalten ist. Ich wünsche der Welt, dass ihre Krisen und Klimawandel, Corona oder gesellschaftliche Probleme wie Rassismus oder Sexismus besser werden und die Vorurteile gegen Menschen aufhören.

Ich wünsche mir wieder mit Freunden feiern zu können, wieder Basketball zu spielen, Noten zu schreiben, Skifahren gehen zu können, Spaß zu haben in der Schule, glücklich zu sein.

Ich wünsche mir, dass ich gemeinsam mit Freunden wieder Sachen unternehmen kann, ich wünsche mir, dass ich meine Oma wieder umarmen kann, ohne dass ich ihr Risiko bin. Dass sich Probleme, welche gerade so groß und bedrückend erscheinen, sich langsam auflösen und wir wieder einen ansatzweise normalen Alltag haben.

Auch ein Wunsch des Kollegiums erfüllte sich: der nach einer weihnachtlichen Andacht. So konnten wir die erste Etappe des Schuljahres mit einer weihnachtlichen Besinnung beenden, die nach zwei Jahren Pause wieder möglich war und das Thema „Mache dich auf und werde Licht“ hatte. Auch bei den Frühschichten konnten wir auf das bewährte Konzept aus der Zeit vor der Pandemie zurückgreifen und im Advent sowie der Zeit vor Ostern Andachten in unserem Meditationsraum abhalten. Diesen nutzten wir auch als „Raum der Stille“, der zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine in den Pausen für alle Schüler:innen geöffnet war. Besonders berührend war, dass bei einem der ökumenischen Friedensgebete eine ukrainische Schülerin ein traditionelles Gebet ihres Heimatlandes in ihrer Muttersprache vortrug.

In der Woche vor den Osterferien feierten wir mit den Schüler:innen der siebenten und achten Jahrgangsstufen wieder einen Jugendkreuzweg – sicherheitshalber allerdings im Klassenverband. Das Thema des diesjährigen Kreuzweges war: getaped: verbunden – gestützt – geheilt. Im Vorwort heißt es: „Die Stationen dieses Jugendkreuzwegs greifen mit Bildern und Texten die Lebenswirklichkeit junger Menschen auf und verbinden sie mit dem Kreuzweg Jesu. Auf den Stationsbildern sind Situationen dargestellt, die wir mit den Stationen des Kreuzwegs assoziieren. Sie sind aber vor allem auch so gestaltet, dass junge Menschen Erfahrungen aus ihrem Leben damit verbinden können.“

Ende April, am frühen Morgen vor der ersten schriftlichen Abiturprüfung, wurde im Meditationsraum eine kleine Andacht für die Abiturienten angeboten. Dass sie in den Prüfungen nicht alleine sind, sondern dass viele Menschen zumindest in Gedanken bei ihnen sind, zeigen auch die Glücks- und Segenswürfel, die unsere Fünftklässler wieder wie jedes Jahr für jeden Abiturienten gestaltet haben.

  

Für alle Schüler der siebenten Klassen steht wieder die Fahrt nach Penzberg in die Moschee auf dem Programm, die mit einer Erkundung der Klosteranlage in Benediktbeuern verbunden wird.

Für die Achtklässler gibt es Einheiten der religiösen Orientierung während ihrer Woche am Walchensee und die Zehntklässler bekommen in einer der letzten Schulwochen die Gelegenheit, während eines Sozialpraktikums Erfahrungen zu sammeln.

Kürzere Exkursionen führten einige Schüler in die Ortskirche St Nikolaus. Die Verbundenheit der Pfarrei und der Schule kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass der Murnauer Ortsgeistliche Herr Pfarrer Schindele wieder mit katholischen Schülern der fünften Klassen einen Klassenzimmergottesdienst feierte.

Das Projekt SGMsozial wurde im ersten Halbjahr noch von einem P-Seminar organisiert.  Das Catering für Abendveranstaltungen war zwar erst im Februar möglich, aber die bewährte „Aktion Weihnachtstrucker“ der Johanniter konnte sehr erfolgreich durchgeführt werden. Außerdem organisierte das Seminar zu St Martin wieder die Aktion „Meins wird deins“ und sammelte gebrauchte Kleidung für den guten Zweck.

 

Beim Abiturgottesdienst spielte der doppelköpfige römische Gott Janus eine Rolle, der quasi gleichsam zurück- und vorausschaut. Er hat gewissermaßen ein Pendant in einer Nepomuk-Statue in Schönsee/ Oberpfalz.

 

Am Ende des Gottesdienstes, bei dem wir über verschiedene (Lebens)Wege nachgedacht haben, bekamen die Abiturient:innen einen Kompass geschenkt. Auf dieses Gerät, das uns – auch im übertragenen Sinn - eine Richtung vorgeben kann, sind wir alle immer wieder angewiesen. Und so wünschen wir der ganzen Schulfamilie, dass wir uns nach den getrennten Wegen in den Sommerferien wieder auf einem gemeinsamen Weg im neuen Schuljahr einfinden.

 

Antonia Mangold und Barbara Bierprigl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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