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Glossar Film/ Animation

Grundbegriffe zum Themenbereich Film und Animation.


Achsensprung

Die Kamera überspringt eine gedachte Achse, das heißt, die räumliche Beziehung der Figuren verändert sich dadurch: wer gerade noch links im Bild stand, befindet sich nun rechts - und umgekehrt. Achsensprünge werden normalerweise vermieden, weil die Gefahr besteht, dass die Zuschauer dadurch die räumliche Orientierung verlieren.

Anschlussfehler

Da ein Film nur in den seltensten Fällen chronologisch dem Drehbuch entsprechend gedreht wird, muss besonders darauf geachtet werden , dass die Anschlüsse zwischen zwei Szenen stimmen und die Kontinuität des Ablaufs nicht gestört wird. Das betrifft die Dekoration, die Kostüme, das Licht, die Positionen der Schauspieler, aber auch deren Spiel. Wird die Kontinuität durch einen dieser Faktoren gestört, nennt man das Anschlussfehler.

Assembling

Ein erstes Zusammenstellen von Einstellungen in ihrer richtigen Reihenfolge, noch ohne exakte Schnitte.

Biopic
Ein Spielfilm, der das Leben einer historischen Persönlichkeit darstellt. Das Wort entstand aus den beiden englischen Begriffen Biography und Motion Picture.

Blocking
Die Planung und Einübung der Positionen und Bewegungen der Schauspieler, bevor die Szene gedreht wird.

Blue Screen / Green Screen

Dank der Blue Screen können zwei verschiedene Bildebenen zusammengefügt werden. Praktisch bedeutet das: Eine Szene wird vor einem bleuen Hintergrund gespielt. Vom erhaltenen Bild wird dann alles, was in diesem Blau gehalten ist, subtrahiert und durch ein anderes Bild ergänzt. Mit anderen Worten: Trägt ein Schauspieler vor der Blue Screen eine blaue Hose, wurde er später zum Mann ohne Unterleib. Die Green Screen funktioniert technisch genau wie die Blue Screen, Blau wird lediglich durch Grün ersetzt. Am häufigsten wird die Blue Screen eingesetzt, wenn eine Szene im Studio oder auf einem begrenzten Set aufgenommen werden muss, im fertigen Film aber in der freien Natur spielen soll und deshalb mit dem entsprechenden Hintergrund ergänzt werden muss.

Bounce light
Eine Szene wird indirekt beleuchtet, indem man die Beleuchtung auf eine helle Fläche richtet und die Szene mit dem davon reflektierten Licht ausleuchtet. Dadurch erhält man ein weicheres, diffuseres Licht als bei einer Direktbeleuchtung.

Brennweite

Die Entfernung zwischen der Linse und dem zu belichtenden Film in der Kamera.

CGI
Digital hergestellte Bilder oder Bildteile: Computer Generated Images.

Close-Up

Nahaufnahme.

Covern
Eine Szene wird mit mehreren Kameras gleichzeitig oder in verschiedenen Varianten aufgenommen. Die damit verknüpfte Hoffnung ist, dass für den Schnitt des Films verschiedene Möglichkeiten der Szenenauflösung offen gehalten werden.

Day for Night
Eine Nahtszene wird tagsüber gedreht, wobei die Nachtstimmung durch den Einsatz von Filtern erzeugt wird. Wird auch die Amerikanische Nacht genannt.

Dolly

Ein Kamerawagen, der auf Schienen läuft oder auf weich federnden Gummireifen.

E-Kameras
Elektronische Fernsehkamera, bei der das Bild nicht auf Film belichtet oder aufgezeichnet, sondern direkt in ein Sendesignal umgewandelt wird.

Establishing shot

Erste Einstellung einer Sequenz, die den Ort der Handlung definiert und/oder die Stimmung der Szene anzeigt.

Galgen
Mikrofone, manchmal auch Kameras werden an beweglichen Armen aufgehängt und so über die Szene gehalten. Der englische Begriff dafür ist Boom.

Insert

Die kurze Aufnahme eines Gegenstandes, der eine wichtige Information vermittelt und in den Film eingefügt wird.

Key Grip
Grips werden alle Bühnenarbeiter genannt, die bei einem Film mitwirken. Sie sind unter anderem für technische Konstruktionen zuständig, welche ein Drehen in der geplanten Art erst ermöglichen. Ihr Chef ist der Key Grip, er eng mit dem Director of Photography zusammenarbeitet.

Low-Budget

Was früher B-Film hieß, wird heute Low-Budget-Produktion genannt, wobei der Unterschied darin besteht, dass damit früher billig produzierte Massenware bezeichnet wurde und heute Filme, die ohne großes Budget auskommen müssen. Nach Hollywood-Standard sind deshalb nahezu alle europäischen Filme Low-Budget-Produktionen.

Morphing
Ein Bild wird computergesteuert stufenlos in ein anderes überführt, ohne dass der Schnitt zwischen den beiden Einstellungen sichtbar wird.

Motion Control
Erstmals in Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey wurde die Kamera nach einem genau definierten Muster bewegt. (Motion Control = Bewegungskontrolle). Diese Methode ist besonders beliebt für Kamerabewegungen in Modellen oder komplizierte Fahrten, die nach einem exakten Schema ablaufen müssen.

Motiv

Alles, was aufgenommen wird, ist grundsätzlich ein Motiv. Mit Motivsuche ist die Auswahl der Drehorte gemeint.

Operator
Derjenige, der die Kamera physisch führt, auch Schwenker genannt.

Plansequenz
Eine lange Szene an einem Stück mit oft komplizierten Kamerafahrten.

Positionsmarke

Gibt den Schauspielern die genaue Position an, wo sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden müssen.

Preview

Früher vor allem in den USA, heute auch in Europa weit verbreitete Praxis, einen Film vor seiner Veröffentlichung einem ausgewählten Publikum vorzuführen und von diesem bewerten zu lassen, um noch allfällige Nachbesserungen vornehmen zu können.

Schärfe ziehen
Während der Operator für die Kamerabewegung zuständig ist, muss der Focus Puller dafür sorgen, dass die Schärfe den Vorgaben entsprechend gezogen, also eingestellt wird.

Schuss / Gegenschuss

Vor allem Dialoge werden oft mit Schuss / Gegenschuss gedreht: Es wird beispielsweise immer die jeweils sprechende Person gezeigt, also zwischen den Personen hin und her geschnitten. Dabei gilt es besonders auf die Achsensprungregel und die Kontinuität zu achten.

Schwenker
s. Operator

Second Unit
Ein zweites Filmteam, das unabhängig vom Hauptteam Aufnahmen ohne die Hauptdarsteller dreht, also Dinge wie Landschaftsaufnahmen, Inserts, Stunts oder Spezialeffekte.

Sequenz

Mehrere im Schnitt zusammengefügte Einstellungen verbinden sich zu einer inhaltlichen Einheit, einer Sequenz.

Shotmaker
Der sogenannte "Shotmaker" ist ein kleinerer Lastkraftwagen, auf dessen Ladefläche ein Kamerakran installiert ist. So lassen sich Fahraufnahmen auf der Straße mit Schwenk- und Gleitbewegungen der Kamera verbinden.

Speed Change
Die normale Geschwindigkeit der Filmlaufs beträgt 24 Bilder pro Sekunde. Für spezielle Effekte wird dieser oft aber nach oben oder unten korrigiert, manchmal sogar innerhalb einer Einstellulng - also ohne Schnitt.

Steadicam
Der Kameramann Garrett Brown entwickelte ein besonderes Tragestativ, mit dem sich auch mit der Handkamera ruhige Bewegungen ohne Wackeln filmen ließen. Dadurch gewann die Kameraarbeit eine ganz neue, die Filmästhetik in den letzten Jahren revolutionierende Bewegungsfreiheit.

Storyboard / Pictureboard

Das Drehbuch wird in einzelne Bilder aufgelöst, in eine gezeichnete Version. Storyboards werden vor allem für besonders komplexe Szenen verwendet, manchmal aber auch für einen gesamten Film.

Take
Englischer Fachbegriff für (Kamera-)Einstellung.

Unterdrehen
Eine Einstellung wird mit weniger als 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen, also im Zeitraffer. Das Gegenteil, die Zeitlupe, nennt man auch überdrehen.

Voice-Over
Eine Kommentar-Stimme, die über den Film und dessen eigentliche Tonspur gelegt wird.

Zooms

Anstatt mit der Kamera näher an das aufzunehmende Objekt heranzufahren, kann derselbe Effekt auch mit einem Zoom-Objektiv erreicht werden, bei dem die Brennweite stufenlos verändert werden kann. Allerdings ist die perspekivische Wirkung eine andere, weshalb Zooms sich optisch für den Zuschauer von Kamerafahrten unterscheiden. Im Kinofilm lange als Ausdruck billiger Fernsehdramaturgie verpönt.

Sonnja Genia Riedl

vgl. Lit: Ballhaus, Michael (2002), Das Fliegende Auge. Berlin Verlag

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