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Kunstgeschichte

Romanik ca. 950 - 1250

Das Bild ist Botschaft

  • In der Romanik verwenden die Baumeister Elemente der antiken römischen Architektur: Pfeiler, Säulen und Rundbogen. Die Malerei des Hochmittelalters dient dabei auch der religiösen Unterweisung: für diejenigen, die nicht lesen können, werden dadurch die Geschichten der Bibel in Wand- und Buchmalereien verständlich. 

Dom zu Goslar. Die Namen der Künstler dieser Stilepoche sind in der Regel nicht bekannt und spielen auch keine Rolle, da ihre Arbeit als Handwerk oder auch als eine Art Gottesdienst verstanden wird.

Gotik ca. 1190 - 1400

Göttliches Licht im irdischen Raum

  • In der Architektur erkennt man Gotik am Spitzbogen und den hohen, meist bunten Fenstern – Glasmalerei ist das neue Kunstmittel dieser Zeit. Wand-, Tafel- und Buchmalerei werden jetzt naturalistisch und zeigen lebendige Portraits. Die höfische Standesgesellschaft und ein städtisches Bürgertum haben sich entwickelt.

Hubert und Jan van Eyck (Holland), Giotto di Bondone (Italien), Simone Martini (Italien), Cimabue (Italien)

Frührenaissance ca. 1400 - 1490

Morgendämmerung der Neuzeit

  • Die Ideen der antiken Kultur erleben ihre Renaissance, ihre „Wiedergeburt“. Die Menschen und die Welt, nicht die Heiligen und das Jenseits werden gemalt. Zuerst findet diese humanistische Rückbesinnung in Italien ihren Ausdruck. Die Maler denken über Proportionen des menschlichen Körpers nach und beschreiben die Gesetze der Perspektive.       

Piero della Francesca (Italien), Masaccio (Italien), Sandro Botticelli (Italien), Donatello (Italien), Giovanni Bellini (Italien)

Renaissance ca. 1490 - 1600   

Entdeckungen der Welt und des Menschen

  • Die Portraitmalerei der Renaissance zeigt ein neues Menschenbild. In lebendiger Darstellungsweise wird die Welt der neuen wissenschaftlichen Entdeckungen dokumentiert. Die Kenntnisse von Perspektive und Proportionen werden verfeinert. Was in Italien im 15. Jahrhundert begann, setzt sich im übrigen Europa fort.       

Michelangelo Buonarroti (Italien), Leonardo da Vinci (Italien), Raffael (Italien), Albrecht Dürer (Deutschland), Lucas Cranach d.Ä. (Deutschland), Hans Holbein d.J. (Deutschland)

Manierismus ca. 1510 - 1590       

Künstlichkeit statt Natürlichkeit

  • Gegen die ausgewogenen Meisterwerke der Renaissancekünstler wenden sich die Manieristen und zeigen eine andere Realität: verzerrte Perspektiven und übersteigerte Raumkonstruktionen, grelle, kontrastreiche Farben oder Menschen mit langgezogenen Gliedmaßen. Ihre Landschaften enthalten phantastische Züge und Elemente.   

Parmigianino (Italien), Tintoretto (Italien), El Greco (Italien)

           

Barock ca. 1590 - 1720

Leben in Bewegung

  • Der Barockmaler betont das sinnliche Erlebnis. Kräftige, bewegte Figuren finden sich in effektvoll ausgeleuch-teten Landschaften und Räumen. Mit großen Gesten werden theatralische Momente beschworen. Mit Prunk, Pracht und Pathos wird eine naive „Einheit der Welt“ gemalt. Körperliche Schönheit und Vitalität korrespondieren mit religiösem Überschwang. Zeitgeschichte: Gegenreformation.           

Peter Paul Rubens (Niederlande), Diego de Silva y Velázquez (Spanien), Caravaggio (Italien), Jan Vermeer van Delft (Niederlande), Pieter Brueghel d.Ä. (Niederlande), Rembrandt van Rijn (Niederlande)

Rokoko ca. 1730 - 1760

Luxus des Leichten

  • Der Adel lässt sich feiern. Die Schäferspiele, Hirtenszenen und Feste am Hofe werden gemalt. Das Gekünstelte der höfischen Gesellschaft findet sich in der Darstellung erträumter Situationen wieder. Das Verschnörkelte des Rokoko (von Rocaille – Muschelform), die verspielten Formen, das Dekorative zeigt sich auch in Möbeln, Porzellan und Kunsthandwerk. Höfisch Dekadenz.e   

Jean-Antoine Watteau (Frankreich), François Boucher (Frankreich), Giovanni Battista Tiepolo (Italien)

Klassizismus ca. 1770 - 1830   

Dem Wahren, Schönen, Guten

  • Themen und Formen der klassischen Antike liefern die Vorbilder. Im Geiste der philosophischen Aufklärung und der französischen Revolution werden moralische Ansprüche laut und in strengen Kompositionen geäußert. Historienbilder, Heldendarstellungen und bürgerliche Portraits erscheinen in harten Linien und klarem Licht.

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (Deutschland), Jean Auguste D. Ingres (Frankreich)

       

Romantik ca. 1780 - 1830

„Schläft ein Lied in allen Dingen“ 

(Joseph v. Eichendorff)

  • Die Maler der deutschen Romantik entdecken die Seele, das Gefühl. Sie malen Märchen, zeigen Menschen in übermächtiger Natur. Das Gefühl von Verzauberung, von dem Sagen und Mythen erzählen, wollen die Künstler mit ihrer Phantasie neu erwecken.

Caspar David Friedrich (Deutschland), William Turner (England), Eugène Delacroix (Frankreich), Théodore Géricault (Frankreich), Joseph Anton Koch (Österreich), Johann-Heinrich Füßli (Schweiz), Françisco de Goya (Spanien), John Constable (England)

Biedermeier ca. 1815 - 1848   

Trautes Heim – Glück allein

  • Häuslichkeit und Geselligkeit in Familie und Freundeskreis sowie die Heimat liefern den Malern in Deutschland die Motive und Themen. Die bürgerlichen Tugenden der Bescheidenheit, Ordnung, Sauberkeit werden dargestellt – manchmal mit einem kleinen Augenzwinkern.

Carl Spitzweg (Deutschland), Ferdinand Waldmüller (Österreich)

Realismus ab ca. 1840           

Wirklichkeit als Programm

  • Menschen werden in ihrer alltäglichen Welt gezeigt: als Arbeiter in der Fabrik, als Bauern auf dem Feld. Die gesellschaftliche Realität, in der die Industrie expandiert, die Bevölkerungszahl explodiert, soll möglichst echt und objektiv, unsentimental dargestellt werden. Entsprechend dieser Themen sind die Bilder eher düster, die Menschen wirken in sich gekehrt.

Wilhelm Leibl (Deutschland), Gustave Courbet (Frankreich), Jean-François Millet (Frankreich), Honoré Daumier (Frankreich), Adolph von Menzel (Deutschland), Franz von Lenbach (Deutschland)

Impressionismus ab ca. 1870           

Faszination des Augenblicks

  • Der erste „Eindruck“ entscheidet. In flüchtigen Momentaufnahmen werden Gegenstände in Licht aufgelöst, Formen in Farben übertragen. Diese „Impressionen“ (Eindrücke) der sich wandelnden, bewegenden Welt werden mit feinen Farbtupfern auf der Leinwand festgehalten.

Pierre-Auguste Renoir (Frankreich), Édouard Manet (Frankreich), Claude Monet (Frankreich), Camille Pissaro (Frankreich), Edgar Degas (Frankreich), Georges Seurat (Frankreich), Max Liebermann (Deutschland)

Wegbereiter der Moderne ab ca. 1880

Aufbruch in die Vielfalt

  • Die Künstler der Moderne suchen über die Abbildung der Wirklichkeit hinauszugehen, indem sie eine Aussage zum Wahrgenommenen machen und Empfindungen ausdrücken. Die herausragenden Malerpersönlichkeiten am Ende des 19. Jahrhunderts – z.B. Cézanne, Gauguin, van Gogh – zeigen in ihren Bildern mit kräftigen Farben ein neues, festes Formgefühl.

Paul Cézanne (Frankreich), Vincent van Gogh (Holland), Paul Gauguin (Frankreich), Henri Rousseau (Frankreich), Pierre Bonnard (Frankreich), Paul Signac (Frankreich)

Symbolismus ab ca. 1860

Verschlüsselte Welten

  • Geheimnis, Ahnung und Symbol prägen die Bilder. Dargestellt werden Motive der antiken Mythologie, biblische Allegorien sowie Themen der gesamten europäischen Literatur. Aufgewühlte Gefühle, phantastische Visionen, Unerklärliches stehen dabei im Mittelpunkt. Verinnerlichung und eine Atmosphäre des Irrealen gehen von diesen Bildern aus.

Arnold Böcklin (Schweiz), Dante Gabriel Rossetti (England), Edvard Munch (Norwegen), Franz von Stuck (Deutschland)

Jugendstil ab ca. 1900           

Einzug des Ornaments

  • Die Zeitschrift „Die Jugend“, in der junge Künstler moderne Ideen veröffentlichen, erscheint seit 1896 in München und gibt dieser neuen Kunstströmung ihren Namen. Typisch sind die pflanzlichen Formen, die geschwungenen Ornamente auch in der erstmals auftretenden Schrift- und Plakatkunst.

Gustav Klimt (Österreich), Alfons Mucha (Deutschland), Henry de Toulouse-Lautrec (Frankreich), Aubrey Beardsley (England), Ferdinand Hodler (Schweiz), Antonio Gaudi (Spanien)

Fauvismus ab ca. 1905           

Befreiung der Farbe

  • Die Wilden, französisch: Les Fauves, wollen vor alles mit Farben spielen. Gegenstände und Personen zeigen keine Licht- und Schattenseiten, erscheinen geradezu schemenhaft – es geht um die Komposition mit Farben, nicht um Realismus.

Henri Matisse (Frankreich), André Derain (Frankreich), Amedeo Modigliani (Italien)

Expressionismus ab ca. 1905   

Heftiger Ausdruck

  • Den menschlichen Erlebnissen, der seelischen Befindlichkeit Ausdruck geben, sie in freier, oft heftiger Farbgebung echt und ursprünglich wiedergeben – das wollen Künstler im Expressionismus. Diese in Deutschland stark vertretene Stilrichtung malt kulturkritisch gegen die fortschreitende Anonymität der Welt und die gesichtslosen Grimassen der Großstadt.

Max Beckmann (Deutschland), Alexej Jawlensky (Russland), August Macke (Deutschland), Emil Nolde (Deutschland), Ernst Ludwig Kirchner (Deutschland), Franz Marc (Deutschland), Karl Schmidt-Rottluff (Deutschland), Oskar Kokoschka (Österreich)

Kubismus ab ca. 1907   

Viele Blickwinkel statt einer Perspektive

  • Der Raum, die Körper, die Gegenstände werden nicht perspektivisch gesehen, sondern in einzelne geometrische Flächen und Formen aufgelöst. Die entstehenden Kreise, Quadrate, Kegel und Kuben werden neu komponiert. Ähnlich, wie man im Geiste auch Gegenstände aus Einzelteilen kombinieren kann.

Pablo Picasso (Spanien), Fernand Léger (Frankreich), Georges Braque (Frankreich), Juan Gris (Spanien), Robert Delaunay (Frankreich)

Futurismus ab ca. 1909           

Mit Schwung in die Zukunft

  • Die technische Entwicklung hat die Welt beschleunigt, hat Flugzeuge, Rennautomobile, Kinofilme gebracht – davon soll auch die Malerei zeugen: Bewegungen im Bild einfangen, die technische Entwicklung verherrlichen, die Zukunft (lat.: futurum) begeistert voranbringen.   

Gino Severini (Italien), Umberto Boccioni (Italien), Robert Delaunay (Frankreich), Giacomo Balla (Italien)

Dada ab ca. 1916

Provokation als Programm

  • „Dada ist keine Kunstrichtung“, sagen die Dadaisten. Diese internationale Bewegung findet im und nach dem 1. Weltkrieg zahlreiche Anhänger in allen Kunstsparten. Gemeinsam ist ihnen der Protest gegen Krieg und die Gesellschaft, die ihn hervorbringt: mit Spott und Ironie, Nonsense und Polemik. Auf Collagen wird Alltägliches zur Kunst erklärt.

George Grosz (Deutschland), John Heartfield (Deutschland), Marcel Duchamp (Frankreich), Max Ernst (Deutschland/Frankreich), Francis Picabia (Frankreich), Hannah Hoech (Deutschland), Hans Arp (Frankreich), Man Ray (USA), Raoul Hausmann (Österreich), Meret Oppenheim (Schweiz)

Surrealismus ab ca. 1920           

Traumbilder

  • Das Übernatürliche schlummert im Unterbewusstsein. Der Surrealismus will eine Über-Wirklichkeit vorstellen, in der Träume wahr werden und den Verstand irritieren. Die Maler zeigen Phantasiegestalten und Traumgebilde in realistischem Stil in einer unwirklichen Welt.

Salvador Dalí (Spanien), René Magritte (Belgien), Giorgio de Chirico (Italien), Max Ernst (Deutschland), Joan Mirò (Spanien)

Bauhaus 1919 - 1933               

Nützliches soll schön sein

  • Das Bauhaus ist eine Kunstschule, in der die Trennung zwischen Künstler und Handwerker, zwischen „freier“ und „angewandter“ Kunst aufgelöst werden soll. Namhafte Künstler experimentieren hier in allen Fachrichtungen: „Endziel aller bildnerischen Tätigkeiten ist der Bau“. Hier wird Zweckmäßigkeit der Gegenstände und Sachlichkeit der Form gelehrt.

Bauhaus-Architekten: Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Marcel Breuer

Künstler: Paul Klee (Schweiz-Deutschland), Oskar Schlemmer (Deutschland), Lyonel Feininger (Deutschland), Willi Baumeister (Deutschland), László Moholy-Nagy (Ungarn), Josef Albers (Deutschland-USA), Johannes Itten (Schweiz) 

Abstrakte Kunst ab ca. 1910           

Freiheit der Komposition

  • Gegenstandslose, „abstrakte“ Bilder entstehen. Die Bilder werden vom Ballast der gegenständlichen Welt befreit; sie sollen nichts mehr nachahmen, sondern für sich selbst stehen. Je nach Intention des Künstlers wird die Komposition von Farben und Tönen, die Harmonie von Linien und Flächen in den Mittelpunkt gestellt.

Wassily Kandinsky (Russland), Piet Mondrian (Holland), Kasimir Malewitsch (Russland), Paul Klee (Schweiz-Deutschland), Joan Mirò (Spanien)

Neue Sachlichkeit ab ca. 1920           

Das kühle Pathos der Kritik

  • Die Wiedergabe der Wirklichkeit wird wieder wichtig. Es entstehen kritische satirische Bilder über die Gesellschaft der Zwanziger Jahre, Karikaturen und Stilleben mit einer präzisen Erfassung der Dinge bis hin zur Sinnestäuschung. „Sachlichkeit liegt in der Luft“ lautet ein Schlagertext der damaligen Zeit.

Otto Dix (Deutschland), George Grosz (Deutschland), Franz Radziwill (Deutschland), Käthe Kollwitz (Deutschland)

NS-Kunst 1933 - 1945   

Im Dienst des faschistischen Terrors

  • Während der Hitlerdiktatur werden sämtliche Kunstrichtungen der Moderne verboten, die Maler verfolgt. Die Kunst der Nazis stellt sich mit einem stereotypen Realismus in den Dienst der Propaganda. Sie zeigt blonde Männer bei der Arbeit, blonde Frauen als Mütter, brave blonde Kinder; übersteigerte Heldendarstellungen oder überwältigende Massenszenen.

Arno Breker (Deutschland), Adolf Wissel (Deutschland), Arthur von Kampf (Deutschland), Rudolf Lipus (Deutschland), Herbert Agricola (Deutschland)

Sozialistischer Realismus ab ca. 1917       

Im Dienst der sozialistischen Idee

  • Nach der kommunistischen Revolution in Russland sollen weltweit die Ideen des Marxismus-Lininismus verwrklicht werden, Die Malerei stellt sich in den Dienst der proletarischen Klasse und in den Sinn der herrschenden Partei. Die Realität der Arbeitswelt, die sozialistische Kultur, aber später auch gesellschaftliche Selbstkritik werden Themen der Bilder.

Alexander Michailowitsch Gerassimov (UdSSR), Wolfgang Mattheurer (DDR)

Informel ab ca. 1945               

Formlosigkeit als Prinzip

  • Die Maler benutzen kaum noch den Pinsel, sondern kratzen mit dem Spachtel, drücken Farbe direkt aus der Tube oder schleudern sie aus Farbtöpfen auf die Leinwand. Der Vorgang des Malens selbst wird zum Inhalt der Bilder. Man erkennt kaum eindeutige Formen oder festgelegte Kompositionen.

Jackson Pollock (USA), Georges Mathieu (Frankreich), Ernst Wilhelm Nay (Deutschland), Emil Schumacher (Deutschland), Wols (Deutschland und Frankreich), Willem de Kooning (USA), Hans Hartung (Frankreich)

Farbfeldmalerei ab ca. 1950   

Farbklänge aus der Neuen Welt

  • Farben strahlen Schwingungen aus und bewirken beim Betrachter Stimmungen. Mit dieser Idee bemalen Künstler große Leinwände mit riesigen Farbflächen. Sie sind genau konzipiert, komponiert, und auf meditative Wirkung hin angelegt bzw. auf optische Farbphänomene (> Op(tical) Art). Dieser neue Hang zur einen Farbkomposition kommt aus New York, der alten und neuen Kulturmetropole.   

Barnett Newman (USA), Frank Stella (USA), Mark Rothko (USA), Ad Reinhardt (USA), Yves Klein (Frankreich), Victor Vasarely (Frankreich)

Pop-Art ab ca. 1955               

Der amerikanische Traum

  • Grell plakativ und poppig bunt geben sich angloamerikanische Künstler. Werbung, Comic, Warenwelt sind die Vorbilder für eine neue Botschaft. Pop-Art bedient sich der Bildideen der Werbung und der Medien. Sie vergrößert Alltägliches zur Kunst, zeigt Populäres und Banales. Sie erfindet nicht mehr, sondern findet vor.

Roy Lichtenstein (USA), Andy Warhol (USA), Robert Rauschenberg (USA), Jasper Johns (USA), Tom Wesselmann (USA), Richard Hamilton (England), David Hockney (England)

Aktionskunst und Fluxus ab ca. 1960       

Kunst ist Aktion

  • Programmatisch und provokativ geben sich die Aktionskünstler. Alltägliche Handlungen werden zum Kunststück erklärt. Die Aktion des Künstlers steht im Vordergrund, im Happening geschieht die Umwandlung. Fluxus (lat.: das Fließen) wird zum Programm einer Gruppe deutscher Aktionskünstler, die den kreativen Prozess dem Zufall überlassen wollen.

Joseph Beuys (Deutschland), Marina Abramovic, Wolf Vostell (Deutschland), Hermann Nitsch (Österreich), Allan Kaprow (USA)

Photorealismus ab ca. 1970           

Alltagsspiegelungen

  • Bilder, die genau wie Photos aussehen, werden detailgetreu gemalt. Hyperrealistische, überdimensionale Wiedergabe von gestellten Schnappschüssen thematisieren die Frage nach Abbildung und Wirklichkeit. In einer Zeit, in der gerade in Amerika die Bilderflut der Medien überhand nimmt, kann das neben der Freude an illusionistischer Perfektion auch als Thematisierung von der Wirklichkeit von Bildern gelesen werden.

Franz Gertsch (Schweiz), Don Eddy (USA), Richard Estes (USA), Chuck Close (USA), Howard Kanovitz (USA)

70er & 80er Jahre in der BRD           

Neue Wilde

  • Die deutsche Malerei erlangt erst in den siebziger Jahren wieder internationale Anerkennung. Ausgehend von der Beuys-Schule wird ein neues Denken und Überdenken von Kunst und Bild und Material angeregt. In Berlin zeigen die Neuen Wilden farblich expressive Bilder.

Anselm Kiefer (Deutschland), Georg Baselitz (Deutschland), Jörg Immendorff (Deutschland), Gerhard Richter (Deutschland), Sigmar Polke (Deutschland), Markus Lüpertz (Deutschland), A. R. Penck (Deutschland)

90er Jahre           

Diverse Strömungen

  • Anfang der neunziger Jahre sind in der Kunst viele Tendenzen zu erkennen. Während in den Kunstmetropolen Mitteleuropas und Nordamerikas das Tafelbild an Bedeutung verliert, kommen jetzt aus Spanien und Latein-Amerika – genauer aus Brasilien – aber auch aus Osteuropa neue malerische Impulse.

Ilya Kabakov (UdSSR), Antoni Tàpies (Spanien)

20. Jhdt.           

Erweiterung, Verschmelzung, Aufhebung der Gattungen der Kunst

  • Insgesamt ist die Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts vielfältig. Ein Merkmal ist der Hang zum Gesamt-Kunstwerk: Mit allen Mitteln wollen die Künstler gestalten. Wobei oft nicht die Aussage oder das Motiv wichtig zu sein scheint, sondern die Vermittlung von Erfahrungen, das Auslösen von Stimmungen. Das Material und die Gattung spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Photographie, Skulptur, Design, Architektur, Multi-Media-Installation, Computer-Kunst – von überall erwartet man heute neue visuelle Ideen und Anstöße.


Sonnja Genia Riedl

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